Autor: moschokarfis

  • king of bokeh.

    king of bokeh.

    Na? Verdrehst schon die Augen weil schon wieder jemand über das Leica Summicron schreibt? Keine Sorge, um das geht es heute nicht, sondern um meinen ganz persönlichen „King of Bokeh“ – die Linse, die am längsten in meinem Koffer lebt und nicht annähernd die Liebe und Anerkennung bekommen hat, die ihr gebührt. Doch erst einmal eins nach dem anderen.

    Ästhetik und Geschmack ist etwas ziemlich persönliches und wir Fotografierende müssen zugeben, dass wir viele Kleinigkeiten in einem Foto entdecken, die sonst keine Sau sieht. Wenn du es geschafft hast, ein entsprechendes Motiv richtig einzufangen und die Bildwirkung passt, wirst du dir in den seltensten Fällen den Kopf zerbrechen, ob du das doch lieber mit einem anderem Objektiv oder Body hättest einfangen können.

    Und doch gibt es da diesen kleinen Perfektionisten in unserem Kopf. So ein kleiner mieser Drecksack, der nur darauf wartet, im richtigen Moment richtig für Unsicherheit, Verwirrung und Chaos zu sorgen. Ein kleiner Hurensohn, den keiner leiden kann. Dieser kleine Teufel sorgt dafür, dass man nie zufrieden sein kann mit dem was man hat und immer weiter schaut, Geld aus dem Fenster wirft, ausprobiert und vor lauter Gedanken und Testerei vergisst, um was es eigentlich geht: Um Fotografie und Kunst.

    klinik vs. rock’n’roll.

    Ich bin bemüht nicht zu analytisch zu werden, dennoch muss ich folgende Anekdote hier einbauen:

    Vor wenigen Jahren fotografierte ich die Hochzeit von Adrian & Marco, bei der ich unter anderem die große Ehre hatte, ein paar Aufnahmen der beiden in der Wilhelma (der Stuttgarter Zoo) zu machen. Ich hatte, wie meistens, zwei „Hauptkameras“ dabei: Meine Fujifilm GFX 50R, damals mit dem Fujinon GF 55mm f/1.7 R WR Monstrum und meine Leica M-D Typ 262 (ja, die „originale“ M-D) mit dem Voigtländer Nokton Classic 35mm f/1.4 II MC – ein Objektiv, das gefühlt 200% aller Leica-Fotografierenden hassen.

    Als ich die Bilder aus dem Shooting anderen zeigte, sah ich immer die gleiche Reaktion: Während das GFX-Bild einfach angeschaut wird, haftet der Blick beim Nokton-Bild. Die meisten dieser Menschen waren keine Fotografen und haben mit Fotografie auch nichts am Hut, deshalb finde ich deren Reaktion bzw. den Rückschluss daraus sehr interessant: Da ist etwas, was die Blicke auf sich zieht und diese Szene interessant macht. Alle (!) waren sich einig, dass das Nokton-Foto „irgendwie schöner“ und „interessanter“ ist. Dabei ist das GFX-Bild der Inbegriff optischer Perfektion. Oder vielleicht doch nicht?

    An dieser Stelle möchte ich auch erwähnt haben, dass das GF 55mm neu etwas über 2.500 € kostet, während das Nokton Classic unter 700 € zu haben ist – neu, versteht sich.

    leica starter pack.

    Meine Reise in die Leica-Fotografie begann mit der Leica M8. Als „50mm-guy“ habe ich damals das Voigtländer Nokton Classic 35mm f/1.4 I gewählt, da es mit dem Cropfaktor des Sensors auf etwa 46mm kommt. Ich verliebte mich in den Look der M8 in der Kombo und es dauerte nicht lang, bis ich eine Vollformat-M mein eigen nannte – mit unterschiedlichsten 50mm-Objektiven. Später, als mein Blick sich irgendwie veränderte und ich zu 35mm überging, wurde plötzlich alles komisch für mich. Meine erste Walh fiel auf die korrigierte zweite Version des Nokton Classic.

    Das Nokton Classic? Zu schwammig, irgendwas muss ja dran sein wenn es alle Leicafotografen Scheiße finden. Das Nokton 35mm f/1.2 III ASPH? Zu krass, zu groß, zu schwer und irgendwie zu glatt. Das Nokton 35mm f/1.5 ASPH? Ja schon gut, aber irgendwie fehlt die Seele, es ist perfekt. Besser als ein Summilux 35? Definitiv! Seele? Klinisch scharf. Na danke. Es folgte das bescheuertste 35mm-Objektiv-Sammelsurium ever. An allem hatte ich was auszusetzen. Und dann kommt die Krönung des Schwachsinns: Chat GPT.

    wenn der verstand offline ist.

    Du hast die dümmste aller Fragen und schämst dich, sie einem Menschen zu stellen? Chat GPT ist dein bester Freund. Egal was für einen geistigen Sondermüll du da reinhackst, diese Kiste wird dich immer loben dass du ja ein ganz schlauer Kandidat bist, der so krass tiefgründig an die Sache rangeht, wie kein anderer auf dieser Welt. Du fühlst dich erwischt? Zurecht.

    Die Künstliche Intelligenz erklärte mir, dass ich ja so eine besondere Sicht auf die Welt habe, dass ich eben mehrere 35mm Objektive brauche, um mein wahres Potenzial auszuschöpfen. „Gerne schreibe ich dir auch eine Liste und ein inneres Manifest, welches Objektiv wann dein künstlerisches Auge ist.“Nein man, ich brauche weder ein Manifest, noch eine Bedienungsanleitung wann ich welchen Unsinn dranschrauben soll.

    Übrigens, die Genialität und „Intelligenz“ von Chat GPT schwindet spürbar, da wir Menschen es mit so viel Dummheit füttern, dass es lernt dumm zu sein und uns wohl für so richtig bescheuert hält – wobei ich dem System letzteres nicht verübeln kann. Es ist leider bezeichnend für die Zeiten, in denen wir leben. Aber zurück zum Thema…

    stiller favorit.

    An meiner Leica M-D habe ich unzählige 35mm Objektive ausprobiert und ich muss ehrlich sein, dass es oft schon da anfängt oder aufhört, wie ein Objektiv aussieht an der Kamera und wie es sich anfühlt:

    Das Nokton 35mm f/1.5 zum Beispiel sieht so aus, wie ich mir eine Vorhautverengung vorstelle, egal wie gut es ist. Das Zeiss Biogon 35mm f/2 passt irgendwie, aber irgendwas stimmt nicht mit dem Fokussiernupsi am Objektivring, das fühlt sich komisch an. Die Leica Summicrons finde ich irgendwie komisch, obwohl recht gut. Und da ist dieses Voigtländer Nokton Classic, das Hassobjektiv der meisten Leica-Menschen. Es ist klein, leicht, fühlt sich mehr als nur solide an, fokussiert sich unglaublich angenehm, der Blendenring schnattert nicht zu arg beim drehen und mit einer Squarehood LH-6 Gegenlichtblende ist der Eimer sogar richtig sexy. Schön, aber optisch?

    bubble bokeh.

    Nicht jedermanns Geschmack und was für mich gilt, muss nicht zwangsweise auch für dich gelten. Für meinen Teil liebe ich einfach dieses unruhige, leicht swirlige Bubble Bokeh. Es macht das Bild interessant und gibt dem ganzen eine unfassbar schöne künstlerische Struktur. Ein Gemälde, das trotzdem angenehm scharf ist, der Schärfeverlauf gleichzeitig jedoch so merkwürdig ist, dass selbst unscharfe Bilder aussehen, als wäre dieser Unsinn so gewollt.

    Im Moment bin ich noch auf einem Kurzurlaub im Allgäu und das Classic ist mit meiner M-D verheiratet. Ich habe mir endlich die Zeit nehmen können, das Objektiv in allen Belangen so auszureizen, sodass ich wirklich verstehe wie es funktioniert. Dabei ist mir bewusst geworden, wie krass sich das Rendering von Blende 1.4 zu 2.0 oder sogar 2.8 verändert. Es ist, als hätte man mehrere Objektivcharakter in einer Linse, man muss nur wissen, wann und wie man welche Einstellung nutzt.

    Hörst du das, Chat GPT? Erklär den Leuten doch lieber dass sie ihr vorhandenes Geldgrab ausnutzen und verstehen sollen bevor du ihnen Scheiße von kreativer Weitsicht durch 245239 verschiedene Objektive mit der gleichen Brennweite erzählst.

    bonusrunde.

    Vom Preis im Vergleich zu Leica möchte ich gar nicht sprechen, der ist den meisten sowieso egal. Ein Leica M und ihr Glas jedweden Herstellers lässt sich nicht in ein Preis-/Leistungs-Verhältnis packen, das wäre Unsinn.

    Auch möchte ich eines Tages ein richtiges echtes Summilux Steelrim probieren, fand in Berichten und Videos den gelobten Leica-Glow jedoch ein wenig too much und preislich ist es für mich zumindest kein Schnapper, um es einfach mal zu probieren. Mir gefällt am Nokton Classic ehrlich gesagt auch das Finish sehr gut, dass hervorragend zum Black Paint der M-D passt. Es ist einfach eine schöne Kombination von Body und Objektiv. Vermutlich ist das aber auch genauso gewollt.

    wort zum sonntag.

    Bevor du dich in Unkosten stürzt oder in noch teureren Hirnfurzen verlierst, probiere das Objektiv aus, das du gerade zur Hand hast. Bist du erst dabei, dich in einer bestimmten Brennweite auszustatten, dann lass das Gelaber vieler anderer außen vor. Was für andere gilt, muss für dich nicht gelten, so sehr du deinen Lieblings-YouTuber auch liebst. Probier dich durch und riskiere auch mal einen Blick auf die Produkte, die keine Niere kosten oder von vielen verhasst sind – vielleicht ist da ja dein perfektes match.

    Für meinen Teil scheine ich mit Nokton Classic II MC genau das gefunden zu haben. Und ja, ich liebe es und mir ist es völlig egal, ob Florian, Tobias, Christian und Matthias an ihrer Leica nur religiös vorgehen und den Blick über den Tellerrand ablehnen.

    Es ist und bleibt mein ganz persönliches „King of Bokeh“.

    inperfekt perfekt.

    Es sind die Inperfektionen, die das Leben schön machen. Das Organische und Schöne, manchmal Ungerade und etwas raue. Auch sind es oft die „Fehler“, die wirklich zu echtem Charakter führen – in jedweder Hinsicht. Warum sollte dann unser Glas bis ins Detail perfektioniert sein und perfekt abbilden?

    Klar, wenn Produktfotografie dein Steckenpferd ist, ist dir vermutlich auch die maximale Abbildungsleistung wichtig. Dein Weg wird dich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu einer Leica M führen, geschweige dem zu analoger Fotografie. Und ganz ehrlich: Bevor du Unmengen an Geld für ein seltenes Super-Objektiv aus dem Jahre 300 v.Chr. ausgibst, riskier doch auch mal einen Blick auf das Voigtländer Nokton Classic.

  • wenn keiner mehr aussteigt.

    wenn keiner mehr aussteigt.

    Leica Erlebnistage in Nürnberg im Juli 2025: Kaum angekommen, fragt mich der gute alte Robin Disselkamp, was es eigentlich mit meinem BMW auf sich hat und was wirklich dahinter steckt. Er ist nicht der Erste der fragt und auch nicht der Letzte. Hier ist die ganze Geschichte – und ich warne dich, sie ist anders als du denkst.

    Für Automobil-Enthusiasten ist das eigene Auto immer etwas ganz besonderes und die gemeinsame Geschichte ist stets außergewöhnlich. Oft haben diese Begeisterte etwas am Wagen verändert und angepasst oder sogar selbst gebaut, sodass es noch persönlicher ist. Unsere Geschichte hier ist dennoch anders – schließlich haben wir uns nie füreinander entschieden, geschweige dem erwartet dass wir eines Tages zueinander finden. Und nein, es war auch keine Liebe auf den ersten Blick. Mir fällt kein besserer Weg ein, die Tiefe dieser abzubilden, als einen kleinen persönlichen Brief.

    brief an die stille.

    Liebe Gefährtin,

    2009 in Ingolstadt trafen wir uns das erste Mal. Ein Auto-Großhändler, der gerade die komplette Flotte an BMW 3er von Sixt abgekauft hatte, darunter auch du mit knapp 30.000 km auf der Uhr und sieben Monate alt. Meine Mama verliebte sich in dein Navigationssystem und die Farbe, mein Papa in das Powerhouse unter deiner Haube. Ich dagegen verliebte mich erneut in deine Vorgängerin, da ich endlich die Chance witterte, endlich einen BMW 3er mein Eigen nennen zu können, wenn auch nur einen E46 316i. Dein Innenraum roch nach Neuwagen und alles sah unberührt aus. Die silbernen Leisten gefielen mir weniger, dafür die technisch-kühle Atmosphäre umso mehr.

    Während sich der Traum meiner Eltern verwirklichte und du in unsere Familie kamst, platzte meiner. Der alte BMW wurde einen unzugänglichen stumpfsinnigen Herren verkauft, der mir selbst viele Jahre später nie erzählen wollte, was aus dem Wagen wurde, schließlich wollte ich den Wagen zurückkaufen als ich das Geld hatte. Mama’s Auto besitzen und fahren war schon ein kleiner Traum.

    Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen als meine Mum mich mit dir zu meinem Ferienjob beim Bosch in Reutlingen fuhr. Bis zu jenem Tag wusste ich nicht, dass dein Turbo sogar aus dem Auspuff rausbrüllen kann. Deinen jungfräulichen Kofferraum stopfte ich mit all‘ meinen Sachen voll als ich zuhause auszog und mit Mama am Steuer mit dir nach Konstanz fuhr. Ich sah dich traurig davonfahren als ich das erste Mal dort in meiner Studentenbude alleine blieb und mich einsam und verlassen fühlte.

    Für mich warst du damals ein Symbol der Freude. Jedes Mal, wenn ich dich sah, waren meine Eltern in der Nähe. Wenn ich dich hörte, wusste ich, dass ich gleich meine Eltern sehen würde, die voller Freude ihren Sohnemann besuchten. Ende 2012 änderte sich plötzlich alles. Stundenlang sind wir auf einmal durch die Nacht gefahren, Papa am Steuer, ich auf dem Beifahrersitz. Nur wir zwei. Stundenlang ins nirgendwo, auf der Suche nach einer Erklärung, was gerade passiert war und warum wir nur noch zu zweit waren. Wir konnten es nicht verstehen, dass meine Mama wirklich gestorben ist und wir sie nie wieder sehen würden. Wir wollten das auch nicht verstehen. In dir war immer noch ihr Duft und ihre Sachen im Handschuhfach. Du warst mit uns. Still und ruhig, hast uns getragen und unser stummes Schweigen ertragen. Nur du weißt, wieviele Tränen und Verzweiflung du gesehen hast.

    Plötzlich warst du kein Symbol der Freude mehr, sondern der Erinnerung. Ein Monument, ein Mahnmal auf Rädern. Ein Relikt aus einer anderen Zeit, ein Stück heile Welt. Unzählige Male wünschte ich mich zurück auf die Rücksitzbank, doch nun war mein Platz auf dem Beifahrersitz. Copilot, Ersatzfahrer, Navigator. Ich zuckte jedes Mal innerlich zusammen wenn ich dich sah, wünschte mir doch so sehr dass beide meine Eltern ausstiegen. Doch es blieb dabei.

    Natürlich wuchs ich in dieser Zeit noch stärker mit Papa zusammen und du warst auf eine abstruse Art und Weise Therapie für uns beide. Wir verbrachten sehr viel Zeit zusammen, ob stundenlang ziellos durch die Nacht auf der Suche nach Antworten oder auf den Weg zu den Philharmonien dieser Welt, um durch Gustav Mahler für einen Moment dem Schatten der Realität zu entfliehen. Wir sprachen viel in dieser Zeit, diskutierten, stritten, lachten und weinten gemeinsam und du warst immer dabei. Eine stille Begleiterin, die einen nie im Stich lässt. Du warst einfach immer da.

    Dem Pragmatismus meines Dads bist du ein paar Male nur knapp entkommen: Er stellte es in Frage, ob er nun wirklich so ein großes und schnelles Auto brauchte. Und doch brachte er es nie übers Herz, sich von dir zu trennen, schließlich warst du Mama’s Auto. All‘ die Jahre behandelte er dich auch entsprechend respektvoll und voller Liebe.

    Es brauchte Jahre, bis ich dich mit anderen Augen sehen konnte. Du warst ein Stück Zuhause, dass mich immer wieder heimsuchte – in Konstanz, später in Zuffenhausen und irgendwann wieder zurück in Reutlingen. Während die ganze Welt sich seltene Oldtimer oder teure Luxuslimousinen für die Hochzeit mietete, warst du die einzige Option als unser Hochzeitsauto – Herzenssache. Selbst auf den Bildern bist du präsent und keine unbedeutende Statistin. Mama’s Auto eben, mit ihren Initialen auf dem Kennzeichen. Ja, es hat sich ein klein bisschen so angefühlt, als wäre durch dich Mama physisch da gewesen, denn dabei war sie mit Sicherheit.

    Die Spuren der Zeit gingen nicht spurlos an dir vorüber, beim genauen betrachten findet man lauter Spuren, die alle eine Geschichte erzählen und das seltsame dabei ist, dass ich sie alle kenne. Wie ein Buch, dass man schon tausende Male gelesen hat und trotzdem gerne in die Hand nimmt. Weil es sich vertraut anfühlt und weil man plötzlich die darin geschriebene Geschichte spürt, ohne sie zu lesen. Man darf es Patina und Gebrauchsspuren schimpfen, doch ich lese da drin eine Chronik.

    Zeiten änderten sich und nach wie vor zuckte ich innerlich zusammen wenn ich dich sah, in der Zwischenzeit aber aus Freude weil ich wusste, dass mein Papa in der Nähe ist. In den Sommermonaten trafen wir uns in der Zwischenzeit in Griechenland, wo dich Papa hingefahren hatte und du mit ihm auf uns gewartet hast. Rund zehn Tage im Jahr verbrachten wir gemeinsam in Griechenland – die schönste Zeit des Jahres teilten wir mit dir. Bis zum Sommer 2023.

    Drei Wochen waren diesen Sommer geplant, jedoch landete kurz zuvor mein Papa ungeplant in der Klinik in Tübingen – Krebs im Endstadium, gerade erst entdeckt. Strahlentherapie. Er bestand darauf, dass wir trotzdem nach Griechenland fliegen. Nach rund fünf Tagen in Griechenland beschlossen die Ärzte, die Behandlung doch fallen zu lassen und wir mussten so schnell wie möglich zurück nach Deutschland. Ich suchte verzweifelt nach Flugtickets und einer Spedition, die dich wieder zurückbringen konnte, jedoch vergeblich. Das einzige, was ich finden konnte waren Tickets für die Fähre von Igoumenitsa nach Ancona, jedoch ohne Kabine. Zu viert. An meinem Geburtstag fuhren wir los und die Sicherheit, dass du bei mir bist und dass ich mich auf dich verlassen kann, gab mir Mut diese Strecke zum ersten Mal zu fahren. Du hattest es nicht leicht mit mir, ich forderte dir alles ab. Von Kavala bis Reutlingen fuhren wir alles andere als langsam und gemütlich, wir flogen quasi. Du hast mitgemacht, still und ruhig wie immer. Zu dem Zeitpunkt habe ich nicht eine Sekunde daran gedacht, dass mein Platz von nun an der Fahrersitz sein wird.

    Es folgten die miesesten Monate meines Lebens. Tägliche Fahrten nach Tübingen in die Klinik, später täglich von Reutlingen nach Münsingen ins Hospiz. Ich fing an mit dir zu sprechen. Und du hast geantwortet. Obwohl ich unglaubliche Angst vor allem hatte, wusstest du einen unerklärlichen Weg, mich zu beruhigen, zumindest zeitweise. In meiner absoluten inneren Dunkelheit warst du neben meiner Familie auch ein Licht. Eine Konstante, eine Begleiterin und wieder einmal ein Relikt aus einer anderen Zeit, einer Erinnerung an eine heile Welt. Ich dachte dass ich nie wieder lachen kann, dass ich nie wieder richtig leben kann. Als hätte man mir alle Freude genommen, mein Leben. Und du hast zugehört, alles ertragen. Nur du weißt noch, wieviele Tränen und wieviel Verzweiflung du gesehen hast – ich will es nicht mehr wissen.

    Im Mai 2024 fuhren wir zusammen los, auf die wohl emotionalste Reise meines Lebens: Nach Griechenland, um die Scherben aufzusammeln und um mich um meinen Nachlass und den ganzen Papierkram zu kümmern. Was wir auf dieser Strecke alles erlebt haben verbindet uns wohl auf ewig. Es folgte im gleichen Jahr eine weitere Fahrt nach Griechenland, unser Familienurlaub und dieses Jahr, 2025, sind wir wieder zu zweit nach Griechenland gefahren, dabei sogar alles gefilmt und in wenigen Tagen fahren wir alle zusammen wieder. Dein Innenraum riecht immer noch ähnlich wie damals, als wir uns das erste Mal begegneten, nur verbinde ich diesen Duft in der Zwischenzeit nicht nur mit Erinnerung, sondern auch mit Abenteuer. Wo ich bin, bist auch du und wo du bist, bin ich.

    So irrational es klingen mag, aber ich habe stets das Gefühl, dass gerade bei dir alles funktionieren muss. Das ist tatsächlich weniger meinem Perfektionismus geschuldet, sondern viel mehr dem unbeschreiblichen Gefühl tief in mir, dass es meine Pflicht ist dich im maximalst bestmöglichen Zustand zu erhalten.

    Für mich bist du kein Auto. Wir waren zusammen in ganz Deutschland unterwegs, mehrmals in Griechenland und wir haben noch viel vor zusammen. Solange ich noch atme, werde ich dich nicht von meiner Seite geben, du bist ein Stück Zuhause, Kindheit, Leben, Erinnerung und Leben zugleich. Eine Konstante, die für Freude sorgt in der Zwischenzeit. Es liegt an mir, diese Geschichte weiterzuschreiben und ich freue mich auf alles, was wir gemeinsam noch erleben werden. Meinen 5er habe ich verkauft, da ich mich schwer tue, etwas ohne dich zu erleben.

    Danke dass du bei mir bist. Obwohl du für manchen „nur ein Auto“ bist, sehe ich dich trotzdem als Teil von mir. Bitte bleib bei mir, ich möchte nicht mehr ohne dich sein.

    dein Moe.

    PS: Du bist natürlich auch die absolute Granate auf der Straße. Unabhängig von unserer Geschichte kann ich mir kein besseres Auto für mich vorstellen. Ich freue mich schon aufs nächste Abenteuer mit dir. Wie immer steht viel an und während wir in den nächsten Wochen wieder gemeinsam die Straßen Deutschlands, Österreichs, Italiens & Griechenlands unsicher machen, plane ich schon den nächsten Streich.

  • die diesel-evolution.

    die diesel-evolution.

    All‘ die Jahre hatte ich eine regelrechte Diesel-Allergie: Ich war der lauteste, wenn es drum ging dass Dieselmotoren in LKWs, Schiffe und Traktoren gehören, im PKW aber nichts verloren haben. Nun hat mir das dunkle Schicksal den Diesel meiner Eltern in die Hände gelegt und nach rund zwei Jahren und über 30.000 km habe ich meine Meinung auf unerwartete Art & Weise geändert bekommen.

    vorbelastung.

    Während meines Design-Studiums jobbte ich nebenher als Fahrer und lieferte nachts im Sprinter Medikamente und Autoteile an Werkstätten und Apotheken. Allein den Klang des Dieselmotors habe ich über Jahre hinweg mit der Erinnerung an diesen höchst undankbaren Job geknüpft und zog es vor, privat dem Benziner treu zu bleiben.

    Nun, als mein Vater 2023 erkrankte, fand ich mich mit Familie mit seinem Auto in Griechenland und musste sofort alles stehen und liegen lassen um zurück nach Deutschland zu kehren. Zu dem Zeitpunkt machte ich mir keinerlei Gedanken um irgendwelche Kraftstoff-Ideologien, fand aber die Reichweite und die tatsächlich nutzbare Leistung ziemlich interessant. Der BMW Diesel meiner Eltern eröffnete mir plötzlich ganz neue Vorteile was den Nutzwert des Fahrzeugs betrifft: Reisen? Kein Problem – und vor allen Dingen keine Preisfrage mehr. Reichweite? Nicht der Rede wert – ich tanke von Pfullingen in Deutschland bis nach Kavala in Griechenland exakt einmal beim losfahren und einmal in Italien, komme in Griechenland mit mindestens einem Drittel im Tank an.

    Was mich trotzdem immer maßlos gestört hat, war der Dieselgestank, das gelegentliche Einräuchern der Nachbarschaft, wenn ich zu viel Kurzstrecke gefahren bin und natürlich der lastwagenartige Charakter des Motors im Kaltbetrieb. Beim Abwägen zwischen Vor- & Nachteile fällt es trotzdem positiv für den Diesel aus, hauptsächlich wegen der tatsächlich nutzbaren Leistung des Wagens.

    nutzwert.

    Damit meine ich die abrufbare Leistungsspanne der Maschine – ein Beispiel: Mein Sechszylinder-Benziner in meinem leider verkauften BMW 5er brauchte Drehzahl, um wirklich Leistung zu liefern, das heißt ich musste ihn über 5.000 U/min drehen, bis ich wirklich mal Leistung auf der Straße hatte, der im Verhältnis kleine Diesel liefert bei rund 2.000 U/min nahezu das doppelte Drehmoment als der große Reihensechser.

    Da ich mich mit beiden Autos eher auf Reisen, auf der Autobahn und Landstraßen unterwegs bin und nicht auf der Rennstrecke oder dem Leistungsprüfstand, nutze ich den mittleren Drehzahlbereich deutlich öfters als die tatsächliche „Peak Performance“ des Motors. Zusammengefasst bedeutet das, dass ich die Kraft des Diesels im Vergleich zu der des Benziners tatsächlich nutzen kann und dadurch agiler und schneller unterwegs bin.

    gamechanger.

    Auch wenn ich gelernt habe mit den Stärken und Schwächen des Diesels zurechtzukommen, gab es in jüngster Vergangenheit eine Entwicklung, die mich nicht nur staunen lässt, sondern meine komplette Wahrnehmung Autos und Motoren gegenüber – wenn nicht sogar genereller Mobilität – komplett verändert hat: HVO100 – erneuerbarer Diesel?

    Während meines Besuchs bei meinen geliebten Kunden und in der Zwischenzeit Freunden von „Ihre Autowerkstatt – Frederikspark“ in Norderstedt bei Hamburg, sprachen wir über das Thema erneuerbare Energien und nachhaltigen Kraftstoffen, unter anderem über die Diesel-Alternative „HVO100“. Am Ende des Artikels hier verlinke ich ein paar detailliertere Beiträge zu dem Thema, um jetzt nicht allzu technisch und nerdig zu werden – wenn es dich interessiert, kannst du dich dort in das Thema tiefer einlesen.

    erstkontakt.

    Theorien sind das eine, mich interessiert handfestes. Beim Arbeiten in der Werkstatt in Norderstedt, habe ich unter anderem für ein paar besondere Fotos die Autos im Hof und in der Werkstatt entsprechend positioniert. Eines dieser Wagen war ein Mercedes Benz W123 200D, quasi die 70er-Jahre E-Klasse mit dem 60PS-Ofen unter der Haube. Diese Autos sind dafür bekannt, ewig zu laufen, aber einfach mal zu rußen und zu rauchen ohne Ende. Auch ein sanfter Motorlauf gehört absolut nicht zu den Kernkompetenzen dieser Motoren.

    Nun steige ich in den alten Benz ein, dreh den Schlüssel um, glühe vor und starte den Motor, Blick natürlich im Seitenspiegel um die Rauchzeichen aus dem Auspuff zu genießen – doch weit gefehlt: Keine Wolke, kein Rauch, der Motor springt nach einigen Tagen Standzeit einfach direkt an läuft mit charakteristischem Klang, aber richtig ruhig. Kein Traktor, kein krasses Vibrieren der Karosserie, lediglich die schöne alte Taxi-Klangkulisse vergangener Tage. Surreal. Aber der Wagen läuft nicht mit konventionellem Diesel, sondern mit HVO100.

    HVO-was?

    HVO100 ist ein nachhaltiger Dieselkraftstoff, der aus Abfall- und Reststoffen pflanzlichen sowie tierischen Ursprungs hergestellt wird, beispielsweise Altspeiseöle oder tierische Fette. Anders als bei klassischem Biodiesel wird HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) durch eine sogenannte hydrierende Spaltung chemisch in paraffinische Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Dadurch ist HVO100 nicht nur chemisch nahezu identisch mit fossilem Diesel, sondern auch deutlich stabiler, reiner und langlebiger.

    Ein großer Vorteil von HVO100 liegt in seiner Umweltbilanz: Der Kraftstoff enthält keinen Schwefel oder Aromaten, verbrennt besonders sauber und sorgt dadurch für eine drastisch reduzierte Rußbildung. In modernen Dieselmotoren kann die Feinstaub- und Stickoxid-Emission deutlich gesenkt werden, was sich positiv auf Luftqualität und Motorlebensdauer auswirkt.

    In Bezug auf CO₂-Emissionen lassen sich mit HVO100 je nach Herkunft und Herstellungsprozess bis zu 90% der Treibhausgase im Vergleich zu fossilem Diesel einsparen. Dabei ist das freigesetzte CO₂ Teil eines kurzfristigen Kohlenstoffkreislaufs: Es wurde zuvor von den Pflanzen gebunden, aus denen die eingesetzten Öle stammten – das bedeutet, es wird kein zusätzliches fossiles CO₂ freigesetzt, das über Jahrmillionen gespeichert war. Die Verwendung von HVO100 trägt somit aktiv zur Reduktion von Netto-Treibhausgasemissionen bei.

    HVO100 ist außerdem komplett synthetisch hergestellt und enthält keine veresterten Bestandteile, wie sie beim Biodiesel vorkommen. Dadurch ist der Kraftstoff oxidationsstabil, lagerfähig und mischbar mit normalem Diesel. Das Beste: Ich kann den Treibstoff ohne Umrüstung oder Risiko mit meinem BMW fahren. Dieser wird dadurch nahezu klimaneutral und leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduktion fossiler Emissionen und zur Kreislaufwirtschaft. Mein „Stinker“ wurde dadurch binnen Minuten zum grünen Vorzeigemodell – zumindest aus meiner Sicht. Der Gedanke begeistert mich ehrlich gesagt.

    realität.

    Kaum zurück aus Hamburg, habe ich in Reutlingen direkt meinen Tank mit HVO100 gefüllt und ehrlich gesagt bis auf das Rußen keine Wunder erwartet. Einen halben Tank später kann ich sagen, dass mein Verbrauch bei unveränderter Fahrweise um rund einen Liter gesunken ist, der Kaltstart keine Traktorenemotionen mehr auslöst und mein 3er insgesamt deutlich besser und ruhiger läuft. Preislich liegt HVO etwa 3-4 Cent pro Liter über dem konventionellen Diesel.

    Natürlich wehrt sich die Öl-Lobby in Deutschland noch gegen den alternativen Kraftstoff und die stufenweise Einführung wird hier dank gutem Marketing krass ausgenutzt: Die „Performance-Diesel-Sorten“ bei den großen Tankstellenketten, wie zum Beispiel Shell V-Power Diesel oder ARAL Ultimate Diesel, sind laut meiner Recherche normaler Diesel mit 10-30% HVO100-Anteil.

    Auf meiner Recherche nach Tankstellen, die HVO100 führen, auf meiner Route nach Griechenland habe ich gesehen, dass in Deutschland an nahezu allen MTB-Tankstellen der Kraftstoff zu bekommen ist, in Italien sogar flächendeckend an nahezu allen Tankstellen. Für Griechenland finde ich leider keine Informationen im Netz – es wäre ja ein Träumchen wenn ich auch dort nicht darauf verzichten müsste.

    …und wenn ich dich jetzt beim Gedanken erwischt habe, dass es alles nur grünes Gelaber ist – hier ein paar rein technische Vorteile von HVO100 gegenüber konventionellem Diesel:

    • Dein Dieslmotor hat mehr Leistung: Durch die bessere Verbrennung läuft dein Motor effizienter und kann seine Leistung konstanter halten.
    • Durch das ausbleibende Rußen verstopft dein Dieselpartikelfilter nicht, dein Auto muss seltener regenerieren.
    • Probleme mit der AGR gibt es nicht mehr, da es keinen Schmutz mehr gibt, der verkoken kann.
    • Dein Verbrauch sinkt, da dein Motor effizienter arbeitet.
    • HVO100 ist kältebeständiger als konventioneller Diesel.
    • Es besteht keinerlei Gefahr dass Leitungen, Dichtungen usw. kaputt gehen könnten, da es chemisch gesehen identisch mit normalem Diesel ist.
    • Dein Auto kann schneller mehr Sprit fördern, da HVO100 minimal dünnflüssiger ist und Dieselpumpen so oder so stärker sind als Benzinpumpen.

    Es gibt noch weitere Argumente dafür und ich muss zugeben, dass außer dem Preis oder einem eventuellen Ruß-Fetisch mir keine Argumente dagegen einfallen.

    die zukunft.

    Seien wir ehrlich – wenn man sich etwas schlecht reden möchte, findet man immer ein Argument, so unsinnig es auch sein mag. Ich habe in den letzten Wochen allerlei Unsinn gehört, aber nichts, was wirklich belegt ist oder überhaupt an der Oberfläche der Sinnhaftigkeit kratzt. Niemand zwingt dich HVO100 zu tanken. Wenn du das alles Scheiße findest, kannst du in deinen Tank kippen was auch immer du magst, du musst dich nicht rechtfertigen.

    Wenn ich jedoch bedenke, dass mit einer kleinen Entscheidung an der Zapfsäule oder vermeintliche Umwelt-Antichrist namens Diesel plötzlich zum Saubermann wird, begeistert mich der Gedanken aus vielerlei Hinsicht sehr. Würde man es genau nehmen, ist dadurch ein Diesel sogar nachhaltiger als ein E-Auto.

    Aus meiner Sicht ist HVO100 die Zukunft unserer Mobilität, solange es aber von der Öllobby geblockt wird, ist jeglicher Durchbruch schwierig. Die aktuelle Bundesregierung ist auch an Umweltschutzmaßnahmen und erneuerbaren Energien bzw. Alternativen nicht interessiert, sodass ich nicht glaube, dass wir in Deutschland auf Dauer eine nachhaltige Lösung in diese Richtung haben werden – obwohl das Beispiel Italien zeigt, dass es reibungslos funktionieren kann.

    für interessierte:

    für interessierte.

    1. Verbraucherzentrale: Ökodiesel HVO 100 – Das müssen Sie wissen
      https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/kundenrechte/oekodiesel-hvo-100-das-muessen-sie-ueber-den-neuen-kraftstoff-wissen-96356
    2. ADAC: HVO-Diesel aus Altfett im Test
      https://www.adac.de/verkehr/tanken-kraftstoff-antrieb/alternative-antriebe/hvo-100-test
    3. ÖAMTC: Kraftstoff HVO100 – Vor- und Nachteile
      https://www.oeamtc.at/autotouring/reportage/kraftstoff-hvo100-was-sind-die-vor-und-nachteile-72264407
    4. BR24: Staatsgüter mit „Klima-Diesel“ sehr zufrieden
      https://www.br.de/nachrichten/bayern/hvo100-staatsgueter-mit-klima-oeko-diesel-sehr-zufrieden,U8WhQ0t
    5. Industriemagazin: Wiener Transporteure setzen auf HVO100
      https://industriemagazin.at/news/hvo-100-wiener-transporteure-setzen-auf-nachhaltigen-kraftstoff-aus-speiseoel-und-holzresten
    6. Sprit+: Zwischenbilanz von Mobil in Deutschland
      https://www.sprit-plus.de/nachrichten/alternative-kraftstoffe/zwischenbilanz-von-mobil-in-deutschland-hvo-wird-trotz-preisaufschlag-getankt-3563871
    7. Handelsblatt: HVO100 goes Germany
      https://www.handelsblatt.com/adv/firmen/hvo100-goes-germany.html
    8. BMDV: FAQ zu HVO 100
      https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/faq-zu-hvo-100.html
    9. Auto Bild: Ökodiesel HVO & XTL – Was kostet der Biokraftstoff?
      https://www.autobild.de/artikel/hvo-oekodiesel-20987829.html
    10. LeasingMarkt.de: Ökodiesel HVO100 im Check
      https://www.leasingmarkt.de/magazin/technik/oekodiesel-hvo100
    11. Focus Online: Experten zerlegen Kampagne der Deutschen Umwelthilfe gegen HVO100
      https://www.focus.de/auto/news/hvo-100-experten-zerlegen-kampagne-der-deutschen-umwelthilfe-gegen-klima-diesel_id_260090738.html
    12. Biofuel Express: HVO100 – Bis zu 90% CO₂-Reduktion
      https://biofuel-express.de/produkte/hvo100-renewable-diesel
    13. BILD: Langzeit-Test mit dem neuen Öko-Sprit
      https://www.bild.de/cmsid/66583876c34cbc2d431bd77e
    14. BILD: Neuer Diesel da!
      https://www.bild.de/leben-wissen/auto/ab-heute-gibt-es-hvo100-neuer-diesel-da-661662146e25c849621b9674
    15. BILD: Wie gut ist der neue Öko-Diesel?
      https://www.bild.de/auto/auto-news/auto-news/das-muessen-autofahrer-wissen-beschlossen-oeko-diesel-ab-april-an-der-tanke-87610304.bild.html
  • workshop im alb-hospiz münsingen.

    workshop im alb-hospiz münsingen.

    Gestern Abend durfte ich im Alb-Hospiz in Münsingen einen Workshop darüber halten, wie Fotografie dabei helfen kann, Trauer zu bewältigen und wieder bewusst Schönheit im Alltag zu erkennen.

    In einem offenen, sensiblen und herzlichen Austausch durfte ich gemeinsam mit den Teilnehmenden erkunden, wie Fotografie dabei hilft, unsere Sicht auf die Welt zu verändern: Wie wir durch bewusstes Wahrnehmen der kleinen, schönen Dinge wieder Kraft und Zuversicht finden können. Ein zentraler Gedanke dabei war, dass Schatten immer nur dort entstehen können, wo Licht vorhanden ist. Die Fotografie ermöglicht uns genau diesen Perspektivwechsel: vom Dunklen ins Helle, von der Schwere in die Leichtigkeit.

    Ich möchte mich herzlich beim gesamten Team des Alb-Hospizes in Münsingen bedanken – für die herzliche Einladung, die einfühlsame Organisation und den Raum, in dem sich alle Beteiligten öffnen konnten. Mein Dank gilt besonders auch allen Teilnehmenden für die Offenheit, die bewegenden Beiträge und den Mut, persönliche Erfahrungen zu teilen.

    Vielen Dank für diesen wunderbaren Abend – ich freue mich schon sehr darauf, euch alle bald wieder zu sehen!

  • die freude am einfachen.

    die freude am einfachen.

    Manchmal stolpert man über Dinge, die unverhofft wie gerufen erscheinen. So ging es mir heute, als ich beim aufräumen im Keller plötzlich eine kleine, unscheinbare Kamera in den Händen hielt: die Braun New Handy „Fun Edition“. Ein Stück Technik, das locker mehr als zwei Jahrzehnte alt ist und doch heute in meiner Welt einen ganz besonderen Platz einnimmt. Diese Kamera gehörte meiner Frau, als sie noch ein Kind war. Ein Fundstück voller Erinnerungen und gleichzeitig eine neue kreative Herausforderung für mich.

    yes, but why?

    Als Fotograf, der sich der Leica M verschrieben hat, finde ich es faszinierend, wie eine einfache Point-and-Shoot-Kamera diese Einfachheit auf ein neues Level heben kann. Keine manuellen Einstellungen, keine Möglichkeit, das Belichtungsdreieck bis ins letzte Detail zu beeinflussen – einfach nur der Moment, das Licht und der Auslöser. Das ist pure Fotografie in ihrer rohesten Form. Nicht nur Willem Verbeck hat mich in seinen YouTube-Videos davon überzeugt, sondern auch eine Reihe anderer Fotografen. Dass mir nun ebendiese Kamera wortwörtlich in die Hände fällt, kann kein Zufall sein.

    Die Braun New Handy „Fun Edition“ (was für ein geiler Name, mehr 90er geht nicht. Ich werde ihn jedes Mal ausschreiben weil ich ihn so feiere) ist kein technisches Meisterwerk. Sie hat eine einfache 28 mm Festbrennweite, Fixfokus und einen integrierten Blitz, der wahrscheinlich genauso unberechenbar ist wie die tagesaktuellen Ansichten und Meinungen von Friedrich Merz. Aber genau das macht sie für mich so spannend – im Gegensatz zu Onkel Merz. Sie ist unkompliziert, ehrlich und direkt – eine Kamera, die mich dazu zwingt, den Moment zu akzeptieren, wie er ist und nicht, wie ich ihn gerne hätte.

    nimm 2.

    Besonders gefallen hat mir der große, klare Sucher. Das ist fast schon leicaesk schön finde ich. Er hat mir sogar so sehr gefallen, dass ich beim recherchieren im Netz, wo ich mehr über die Braun New Handy „Fun Edition“ erfahren wollte, spontan eine zweite gekauft habe. Für 10€. Nochmal: Zehn Euro. Die Kisten kosten weniger als die meisten Filme aktuell, das ist echt Wahnsinn. Ich wollte aber meine eigene haben, die ich richtig rannehmen kann und mir keine Gedanken machen muss – auch wenn das meiner werten Gemahlin vermutlich scheißegal ist, was mit der Kamera passiert. Vielleicht hängt sie aber auch ein bisschen dran, wer weiß. Muss ja nicht immer eine Leica für mehrere zehntausende Euro sein, um eine emotionale Bindung mit ihr zu haben.

    Neben der violetten Kamera meiner Liebsten, gesellt sich also bald auch eine Grüne. Die 90er waren schon ein bisschen schräg, aber irgendwie gefällt mir dieses farbenfrohe von damals sehr – ein bisschen Farbe würde uns heute hier und da auch ganz gut tun.

    (Sprach Moe mit den schwarzen Leicas, schwarzen Gitarren, schwarzem Auto und 89045 schwarzen T-Shirts im Schrank.)

    Eine weitere Motivation sie zu kaufen war aber auch, dass es de facto nicht meine Kamera ist und ich nicht einfach Besitz davon ergreifen möchte. Grün passt auch ganz gut zu mir, denke ich.

    technik, die begeistert.
    oder auch nicht.

    Für die Technik-Nerds: Die Braun New Handy „Fun Edition“ wurde um das Jahr 2000 von der Braun Photo Technik GmbH in Nürnberg hergestellt. Sie ist aus leichtem Kunststoff gefertigt und wiegt gerade mal 120 Grämmchen. Der Filmtransport und die Rückspulung sind komplett manuell. Der Verschluss liegt bei etwa 1/100 Sekunde, was bedeutet, dass ich bei schlechten Lichtverhältnissen wohl kreativ werden muss – oder eben den Blitz benutze. Oder auch meine Leica, die so oder so an meinem Hals hängt.

    Ein weiteres Detail, das ich spannend finde: Der Blitz lässt sich manuell über einen Schieberegler aktivieren. Das erinnert mich an die analogen Zeiten, in denen man noch überlegte, ob ein Blitz wirklich notwendig ist oder ob man es einfach auf gut Glück versucht. Diese kleinen Entscheidungen sind es, die Fotografie unnötig kompliziert, aber lebendig machen.

    die geschichte.

    Was diese Kamera aber wirklich besonders macht, ist nicht ihre Technik oder ihr Design, sondern ihre Geschichte. Meine Frau hat sie als Kind benutzt, vermutlich um die ersten Schritte in der Welt der Fotografie zu machen. Wenn ich darüber nachdenke, dass sie vielleicht genau mit dieser Kamera Momente festgehalten hat, die ihr damals wichtig waren, berührt mich das auf eine ganz besondere Weise. Es fühlt sich an, als würde ich ein kleines Stück ihrer Vergangenheit mit unserer Gegenwart verbinden.

    Den letzten Film, der in der Kamera war, habe ich vor einigen Monaten entwickelt und konnte sogar die ein oder andere Aufnahme retten. Es waren Bilder von einem Zeltlager oder einer Jugendfreizeit – Sachen, die heutzutage nicht mehr auf Film festgehalten werden. Schade eigentlich.

    der erste film.

    Natürlich konnte ich es nicht abwarten und habe direkt eine Rolle Kodak Gold 200 geladen. Dieser Film ist bekannt für seine warmen Farben und den nostalgischen Look, der perfekt zu der Kamera passt, 90ies eben. Ich freue mich darauf, die ersten Bilder zu machen und zu sehen, wie die Braun New Handy „Fun Edition“ die Welt einfängt. Wird sie die Farben so wiedergeben, wie ich sie sehe? Oder wird sie mich mit unerwarteten Ergebnissen überraschen? Genau das ist das Schöne an der analogen Point-and-Shoot-Fotografie: Man weiß nie genau, was man bekommt. Wie bei Merz.

    Standesgemäß sollten Fotos aus einer Point-and-Shoot nirgendwo sonst als in der Drogerie entwickelt werden, oder? Irgendwie rennt mein Hirn wieder und ich überlege tatsächlich, wie ein minimalistisches, mobiles Labörchen aussehen könnte, sodass ich die Fotos „überall“ entwickeln kann und mit irgendeiner speziellen App fürs iPhone unterwegs auch „scannen“ kann. LoFi von A bis Z. Aber das ist Unsinn, der Geist des ganzen Unterfangens würde dadurch zerstört werden.

    Braun New Handy "Fun Edition"

    die erwartungen.

    Ich gehe mit einer Mischung aus Neugier und Vorfreude an dieses kleine Experiment heran. Ich erwarte keine perfekten Bilder, keine gestochen scharfen Details oder atemberaubenden Kontraste – das kann ich mit meinen anderen Kameras wenn ich will. Aber ich erwarte Authentizität. Ich erwarte Fotos, die den Moment einfangen, wie er ist – unperfekt, spontan und ehrlich. Vielleicht wird genau das der Reiz dieser Kamera sein. Brauchen wir wirklich den ganzen Technik-Overkill für gute authentische Bilder?

    point-and-shoot?

    Ich wollte schon immer mal eine Point-and-Shoot-Kamera ausprobieren. In meiner Arbeit als Fotograf beschäftige ich mich oft mit Technik, Einstellungen und der Suche nach dem perfekten Bild. Aber manchmal verliert man dabei den Blick für das Einfache. Eine Kamera wie die Braun New Handy „Fun Edition“ (JA, ich finde den Namen immer noch zum schreien lustig) erinnert mich daran, dass Fotografie nicht immer kompliziert sein muss. Manchmal reicht es vielleicht, einfach abzudrücken.

    Es wird spannend sein zu sehen, ob und wie diese einfachen Bilder meine Sichtweise auf die Fotografie beeinflussen. In den kommenden Wochen werde ich meine Erfahrungen mit der Kamera teilen. Ich bin gespannt, welche Geschichten sie mir erzählt und wie sie meine eigene Geschichte bereichern wird.

    Bleib dran, ich nehme dich mit auf diese analoge Reise – und wer weiß, vielleicht entdeckst du auch die Freude am Einfachen.

  • the Leica M debate.

    the Leica M debate.

    „I don’t need a Leica.“, „The price-to-performance ratio is awful compared to Canon/Nikon/Sony/Fujiflim/whatever.“ or „If you need a Leica to take good photos, maybe you should learn how to shoot first.“

    I can’t count how many times I’ve heard comments like these. Frankly, I’m tired of it. Behind these statements, all I hear is ignorance and, often, envy. Yet, I want to take a few moments to address the misconceptions surrounding Leica M cameras and shed some light on what makes them unique. Let’s try to bring some clarity to the debate.

    the status symbol.

    Leica’s elite reputation is undeniable. Much of it stems from the fact that their cameras are not just photographic tools but, to many, luxury items. Some people buy Leicas purely for the status – to flaunt them as a statement piece. A Leica M is undeniably beautiful and its value is widely recognised. For some, it becomes nothing more than an accessory. But let’s set aside those „individuals“. Today, this discussion is not about them.

    cost & exclusivity.

    Let’s not sugarcoat it: Leica M cameras are expensive. They are not for everyone, and I don’t believe they need to be. Photography is a deeply personal craft and what works for one photographer might not work for another. For some, an affordable DSLR or a cutting-edge mirrorless camera may be the perfect fit. But the Leica M is not about reaching an ultimate “goal” in photography, nor is it designed to appeal to everyone. It’s about an entirely different way of working and that is something few truly understand.

    A Leica M is like driving a BMW for instance. BMW drivers appreciate the superior handling and driving experience and they are willing to pay more for it. If you only look at numbers on paper, a Ford or Opel might give you more car for your money. But that’s not the point. A Ford or Opel driver may never understand why someone chooses a BMW because their priorities and expectations are entirely different. I don’t think a Canon or Nikon can truly understand the difference and value.

    leica m is different.

    A Leica M camera is unique not because it’s the “best” camera in terms of features or specifications but because it offers an entirely different experience. The rangefinder system forces you to slow down and think about every shot. You’re not relying on an electronic viewfinder, autofocus or burst modes to get the perfect frame. You’re manually focusing, composing and engaging deeply with the process. This tactile, deliberate approach makes photography feel more meaningful – a connection between the photographer and the image that’s often lost in the modern, fast-paced world of photography. Hello Sony-shooters!

    A Leica M is stripped down to the essentials – it takes photos, nothing more and nothing less. There are no fancy features. You have to work for your shots, to learn how to handle it and to master the tool. But in return, you are rewarded with a feeling that no conventional DSLR or mirrorless camera can provide.

    One of the things that makes Leica so special is its unique models, which no other manufacturer offers. Cameras like the M Monochrom, which only shoots in black and white or the Leica M-D, which has no display, cater to purists and enthusiasts. These cameras reinforce the idea that a Leica M photographer must truly know what they are doing. No ordinary photographer would choose a display-less or color-blind camera.

    separating tools from status.

    Critics often argue that “no one needs a Leica to take good photos” and they’re absolutely right. Great photos have been taken with every camera imaginable, from smartphones to disposable film cameras. But this argument misses the point entirely. The value of a Leica M doesn’t lie in its ability to take better photos than other cameras, it lies in how it changes the way you approach photography.

    The Leica M strips away distractions and brings the essence of photography to the forefront. It forces you to see and think differently, to immerse yourself in the moment rather than relying on technology to do the work for you. It’s about the journey, not just the results.

    personal bond.

    A Leica M is not just a camera, it’s a companion. You enjoy holding it, carrying it with you, and forming a connection with it. It sounds like magic, and in many ways, it feels like it. I’ve never had this experience with any other camera.

    My Leica M-D, in particular, has forced me to trust my skills, to believe in my abilities, and to acknowledge that I am a really good photographer. Ironically, I have never messed up a shot because of the lack of a display. In fact, my M-D has become my first choice even for weddings.

    No one ever walks into a camera store looking for „a camera“ and leaves with a Leica M – regardless of price. Buying a Leica M is always a conscious decision to commit to a specific photographic journey.

    once Leica, always Leica.

    There is no going back. „Once Leica, always Leica“ applies to most photographers who switch. Just holding a Leica M, feeling its weight, its solid metal construction and the precision of its build makes almost every other camera feel like a toy – even my incredible Fujifilm GFX medium format cameras, which I deeply love. The sheer craftsmanship of a Leica M is unmatched.

    Beyond the cameras themselves, the Leica community holds a special status in Germany. I’m not sure if it’s because Leica is a German brand, but I have connected and made friends with so many people in this niche group. This network of like-minded photographers is something I deeply appreciate.

    not for everyone.

    A Leica M is not for everyone, and that’s a fact. Nine out of ten times, when I hand my Leica M to someone to take a photo of me, it goes completely wrong. Most beginners don’t understand how to use a rangefinder. It’s not intuitive for someone unfamiliar with the system and that’s part of what makes it exclusive – not just in price but in skill requirement.

    rethink!

    So, the next time someone scoffs at the idea of a Leica M, perhaps they should pause and consider that it’s not about being better or more expensive. It’s about something far more intangible: a deeply personal, almost spiritual connection to the craft of photography. If that resonates with you, a Leica M might just be worth it. If not, that’s okay too – because, in the end, it’s not the camera but the vision behind it that truly matters.

  • growth in unexpected moments.

    growth in unexpected moments.

    As photographers, we often strive for technical perfection in our craft, always working towards creating the best possible image. Yet, it’s in the unexpected, unplanned moments when we’re free from the constraints of paid work or conscious technique that we truly grow. These moments of “free” photography give us the mental and emotional freedom to fully immerse ourselves in the art of capturing life. And for me, this realisation has been shaped by a very personal tradition.

    the challenge of one camera.

    For many years, I’ve set myself a unique goal for my annual trips to Greece: to treat my holiday as a small, private photography project. Each year, I travel with one specific camera, often choosing one that’s unfamiliar or even slightly „uncomfortable“ to use. The idea is to challenge myself to create meaningful images while working entirely within the constraints of that camera. This approach has led to some of my most fulfilling and enlightening experiences as a photographer.

    2024, I travelled with the Fujifilm GFX 50R in May;
    2023, the Leica M8 was my companion;
    2022, I brought the original Fujifilm X100;
    2021, the Fujifilm X-T2;
    2020, the Canon 5D Mark II;

    Each camera forced me to adapt, rethink, and engage more deeply with my surroundings. Unlike paid assignments, where the goal is often to take the best possible photo and move on, this process encourages a different mindset:

    What if I don’t aim for the “best” shot, but instead ask myself what kind of photo I truly want to create? Does my focal length fit the story I’m trying to tell? Is my perspective too static or predictable? Should I move, include more, or less in my frame?

    the shift to 35mm.

    In August 2024, I travelled again to Greece, this time with my Leica M-D Typ 262 and the Voigtländer VM Nokton 50mm f/1.2 ASPH – a stunning lens with incredible rendering. For beach outings, I often brought my Leica M8 with the 35mm f/1.4 lens, which, with its crop sensor, effectively provided a focal length of 45.5mm. Having relied on 50mm lenses for years, I suddenly found myself wanting more information within the frame to better execute the storytelling I envisioned. I experimented with changing my compositions to make the 50mm work, but ultimately, I switched the 35mm f/1.4 from my M8 to my M-D.

    To my surprise, while the image quality of the 35mm f/1.4 on full frame left me somewhat disappointed, the focal length itself felt entirely right. It allowed me to approach scenes with a new sense of balance and perspective. Back in Germany, the Voigtländer Nokton Classic 35mm f/1.4 II quickly found its permanent place on my M-D, and shortly after, I photographed an entire wedding with it.

    breaking mental barriers.

    Letting go of rigid thoughts and expectations transformed my perception of photography. Since then, I’ve embraced 35mm as my primary focal length. Today, I shoot with the extraordinary Voigtländer Nokton 35mm f/1.5 ASPH, which is easily one of the finest lenses I’ve ever owned. It has opened doors to new creative possibilities and reinforced the importance of stepping out of my comfort zone.

    final thoughts.

    Growth in photography doesn’t always happen when we’re pursuing perfection or working within our comfort zones. It often occurs in those quiet, unguarded moments when we allow ourselves the freedom to experiment, fail, and reflect. By limiting ourselves with constraints – be it a single camera, a fixed focal length, or an unfamiliar piece of gear – we gain a deeper understanding of our craft and a stronger connection to the stories we want to tell.

    What unexpected moments have shaped your growth as a photographer? I’d love to hear your experiences in the comments.

  • the most hated camera.

    the most hated camera.

    In the summer of 2024, just before my holiday, I purchased the Leica D-Lux 109. My hope was to have an ultra-compact camera solution featuring a 24-70mm equivalent zoom, IBIS, and the beautiful Leica colours.

    The idea was to use it for assignments where I needed to capture interiors at the widest possible angle – something my Leica M with its 35mm and 50mm lenses simply couldn’t achieve. Additionally, I imagined it as the perfect travel companion, capable of handling various situations and easy enough to hand over so that, for once, I could also appear in some photos. After all, photographers are rarely in front of the camera.

    first impressions.

    At first glance, the Leica D-Lux 109 seemed promising. Its compact form factor and excellent build quality were truly impressive. These were the positives. However, the moment I switched it on, reality set in. The zoom lens felt wobbly and flimsy, despite being relatively sharp. The IBIS worked as advertised, but video performance was utterly disappointing.

    More importantly, using the D-Lux 109 simply wasn’t enjoyable – not just for me as a seasoned Leica M photographer, but even for my wife, who has no brand preferences and only cares about capturing the moment and the final image. The overall shooting experience felt awkward and uninspiring, and the battery life was shockingly bad, further adding to the frustration.

    usability issues.

    I genuinely wanted to like this camera, but it seemed determined to resist. Every time I turned it on, it presented me with new reasons to dislike it. The lens extends to 72mm, but push it to 75mm, and the camera throws an error, demanding a restart.

    Autofocus was another major letdown: On multiple occasions, the camera simply gave up and shut itself down, requiring a manual restart to function again. These persistent technical flaws turned every shooting experience into a test of patience.

    the colours disappointment.

    If the iconic Leica colours had at least been a saving grace, things might have been different. On the camera’s display, images looked promising, but once transferred and edited, they failed to live up to expectations. The post-processing experience was frustrating, leaving me regretting not bringing another camera instead.

    conclusion.

    Upon returning from my holiday, I placed the D-Lux 109 in the cupboard, where it remains to this day. I actively avoid thinking about its existence and feel guilty even considering selling it, knowing that any future owner might find it just as disappointing as I did.

    In the end, the Leica D-Lux 109 promised a lot but delivered very little, making it – at least in my experience – the most hated camera I’ve ever owned.

  • new website, new projects.

    new website, new projects.

    2025 has just begun, and with it comes a fresh chapter for my creative journey. If you’ve visited my website before, you’ll notice that at first glance, not much has changed. However, beneath the surface, it’s more refined, more in tune with my style, and a better reflection of my creative vision.

    After a few years with Squarespace, I’ve made the switch back to WordPress – a move that feels a lot like coming home. While Squarespace is undeniably a fantastic platform, as a web developer, I found it somewhat unnecessary for my needs. With WordPress, I have the freedom to execute my vision exactly as I imagine it, without limitations. It allows me to fine-tune every detail and ensure that my online presence remains true to my aesthetic and functional preferences.

    projects on the horizon.

    This year kicks off with some exciting opportunities. I’ll be a guest on a few podcasts – but for now, I’ll keep the details under wraps. Let’s just say I’m beyond excited and can’t wait to share more soon!

    One of the key topics in these discussions will be my upcoming project, Messsucherliebe, which is set to launch in May. Messsucherliebe is an online community designed for Leica M enthusiasts and photography lovers alike. It will serve as a space for meaningful exchanges, showcasing work, and discovering new artists. The platform will not only cater to a global audience but also foster regional connections. This initiative is my response to Leica Wetzlar’s recent decision to shut down local store channels, a move that has significantly impacted the community. My goal is to create a vibrant space where Leica users can come together, stay connected, and continue to inspire each other.

    new creative challenge:
    filming my journey.

    Last year, I documented my solo journey to Greece with my Fujifilm GFX 50R (stay tuned – the official article for FUJIXPASSION is almost ready!). This year, I’m taking things a step further with an ambitious new challenge: filming my entire journey to Greece and turning it into a feature-length episode for Youtube. It’s an exciting yet daunting endeavor, but I’m confident it will be an incredible experience. Photography, of course, will still play a vital role in this adventure. Accompanying me this year will be a very special Leica – those who know me well can probably guess which one it is.

    more podcasts?

    While podcasts are definitely on the horizon for this year, my focus remains on my other major projects. However, who knows what the future holds? I might have more to share via audio as the year progresses.

    Stay tuned as I begin on these new creative endeavors, and thank you for being part of this journey. Here’s to a year of storytelling, exploration, and meaningful connections.

  • keep breathing.

    keep breathing.

    Hello, world. It’s been a long time since you’ve seen a personal post from me. Decades have passed since my writing circulated online, back when I annoyed humanity with my automotive stories in AUTODROM. Over the years, my urge to share with the world has faded, replaced by one primary focus: keep breathing, keep going.

    Since last June, exactly one year ago, life has been a whirlwind. Events have unfolded chaotically, with an unsettling momentum, as if life’s game pieces move randomly or disappear altogether. This kind of revolution is one I could do without. Yet amidst all the chaos and grief, small positives peek through, even if I resist seeing them that way.

    loneliness.

    Grief teaches you quickly that, in the end, you’re alone. My mom passed in 2012. Cancer. Then, last October, after a three-month battle, I had to say goodbye to my dad. That cruel beast, cancer, shows no mercy. As a kid, I was very much a daddy’s boy – a rarity for boys – and the last 11 years together (I’m an only child) brought us even closer. We talked every day about everything. He wasn’t just my dad but also my “best friend“, the one who knew it all.

    It’s a heartbreaking story, and people, friends, acquaintances, hear it, feel it, and mourn with me. But then comes the inevitable: life moves on for them while my world remains frozen. This doesn’t diminish their empathy—it’s normal. I even envy them. Yet I’m alone. My parents and grandparents are gone, which means one day all our shared memories will disappear with me.

    hold on to it.

    “Write these memories down…”, a close friend urged me. “…keep them for your kids, for others!”.

    I sat down, pen and paper in hand, ready to immortalize everything. Countless moments, stories, places, smells, emotions, images, and colors swirled in my mind – too vast to capture. How do you even begin? And what’s the value?

    It hit me: It’s not the extraordinary moments that linger but the mundane, everyday ones. When I think of my parents and reminisce, it’s not about trips, birthdays, or celebrations. It’s us, in the living room: Dad reading, Mom writing, and me… doing whatever. Nothing special. Dinner conversations about work and life, or watching them hold hands while walking. Moments of harmony, peace and safety.

    I realized these “ordinary” memories can’t be written down. My story isn’t over – it’s unfolding as you read this. Now, I’m no longer the child; I’m the parent. My kids will remember their “Pappou” (grandfather in Greek) and the joyful times they had with him – and me. They’ll recall that Dad often had tears in his eyes, missing his own dad. But they’ll also remember the ordinary things: me improvising meals with random kitchen ingredients or laughing with their mom during walks.

    superpower.

    Writing a story is one thing; preserving it is another. Photography is not just my passion but also my profession. I’m obsessed with the technical side – cameras and gear – which means I can talk shop for hours (to everyone’s dismay) and never leave home without a camera.

    Though I often photograph impressive cars, fascinating people, or unique subjects, my favorite subjects are my kids and my wife, Leona. For years, I’ve been compiling special moments into annual albums for us and calendars for my parents and in-laws. In 2023, only my in-laws received one for Christmas.

    After my dad’s passing, I documented nearly everything that followed – this time using 35mm film. As we emptied my parents’ home daily, my evenings were spent developing, scanning, and archiving film. It became a soothing ritual amidst the destruction surrounding me.

    Since June 2023, my world has felt like constant destruction – beginning with my dad’s illness and ending with dismantling my parents’ home. Developing film became my way to counterbalance that destruction by creating something new. Once this chapter is closed, I’ll revisit those photos and officially move on. But it’s a long road and while my wife sees the light at the tunnel’s end, I can’t even find the tunnel.

    the journey.

    Over the past year, countless moments tested me. One of the hardest was my trip to Greece in May. To settle inheritance matters, I drove there alone in my parents’ car – exactly as my dad had meticulously cared for it.

    With their photo tucked into the passenger door, I drove from Reutlingen through Austria to Italy, boarded a ferry to Greece and crossed the country to Kavala. While the drive itself was easy, the emotional weight was crushing. Just months earlier, my dad and I sat in a Tübingen hospital, planning this trip together. Now, I was alone in his car.

    The solitude was overwhelming, even as I documented the journey with my Fujifilm GFX 50R. A detailed account of this trip will appear in Fuji X Passion magazine, and I’m working on a zine combining images and text.

    unexpected impact.

    Shortly after my trip to Greece, I appeared on my friend Tom Stöven’s “Royal T.S.” podcast, recording from Greece, too. If you listened closely, you might’ve heard a real rooster crowing in the background – pure cliché.

    When the episode aired in June 2024, the response surprised me. Messages poured in, with some sharing how my story had touched them. Robin Disselkamp and Hanno Stolberg even wrote pieces inspired by it. Suddenly, I found myself part of a community, realizing my story had impacted others. If I can inspire just one person to hug their parents a little longer, I’m content.

    YouTube!

    For nearly a decade, I’ve wanted to create YouTube videos. The platform replaced TV for me when I moved out, offering content tailored to my interests.

    In April, I finally uploaded my first video. With 250 subscribers, I’m hoping to reach 500 and monetize my channel, dromokratis. While I doubt it’ll make me rich, even a little support would mean a lot.

    Creating these videos, regardless of quality, feels like medicine. Amid months of destruction, they represent something new – built without breaking anything old.

    workshops.

    In May, as I boarded a ferry back to Germany, I received an unexpected call: someone admired my work and asked if I’d offer private photography workshops, especially for portraits. I jumped at the chance, refining a concept during the trip home. The first workshop was a success, and I’m now developing an online portal to share workshop details.

    Teaching isn’t just about sharing knowledge but also learning from others. Meeting as business partners and leaving as friends – that’s the goal.

    This story, like life, isn’t over yet. Keep breathing.